Obwohl der Henker als ehrlos galt und von der Bevölkerung gemieden wurde ist es umso erstaunlicher, dass er fast überall als hervorragender Heiler galt.Auf Grund seines Berufes und seiner Kenntnisse in Anatomie suchten sogar vornehme Persönlichkeiten Rat und Hilfe bei Scharfrichter
Um bei Enthauptungen kein Gemetzel anzurichten oder Glieder präzise abzuschneiden musste der gefürchtete Vollstrecker sich mit dem Verlauf von Muskeln und Sehnen auskennen. Des weiteren war er verpflichtet ,von der Folter Geschundene zu verarzten um so ihre Prozessfähigkeit zu erhalten.All das ließ ihn im Nebenerwerb zum Heiler werden.
Hingegen aller Klischees waren Henker durchaus gebildete und belesene Männer. Alle sich hauptberuflich der Medizin verschriebenen Leute holten ihr Wissen nur aus lateinischsprachigen Büchern antiker Autoren, während der Scharfrichter längst die Körper der Toten sezierte um die Organe der Menschen besser kennen zu lernen.
Die Heilkunde wurde dabei, genau wie das Handwerk des Henkers, von Generation zu Generation in der Familie weiter gegeben.